meHR-Trends: #1 Purpose

Veröffentlicht am 11.09.2020

Top-Talente fragen nach der Bedeutung ihrer Arbeit. 

Papierriss mit Text "Discover your WHY" auf weißem Grund

Laut BPM sehen sich die Unternehmen mehr und mehr gefordert, verstärkt den Zweck ihres Wirtschaftens herausstellen zu müssen, um im Recruiting Top-Kandidaten zu überzeugen. Das Streben nach Wachstum und Gewinnmaximierung reicht nicht mehr aus, um den Nachwuchs für sich gewinnen zu können.

Die Folgerung des BPM: Unternehmensleitung und HR müssen gemeinsam einen zukunftsfähigen "Purpose" erarbeiten, um attraktiv für Top Talente zu bleiben.

Wir würzen gerne mit mehr Salz nach:

Nicht nur Top-Talente wollen Sinnvolles tun. Nicht nur im Recruiting ist das Thema hoch relevant. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich große Teile der Belegschaft in die innere Kündigung flüchten und nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Eine Gallup-Studie aus 2019 hat gezeigt, dass 6 Mio. Beschäftigte nicht an ihr Unternehmen glauben, es entstehen Schäden von ca. 122 Milliarden EURO.

Ein Purpose, der Sinn der eigenen Arbeit, das Gefühl einen Beitrag zu etwas Größerem zu leisten, ist von immenser Bedeutung, um Menschen intrinsisch zu motivieren. So werden dann gemeinsam Potentiale im Unternehmen gehoben.

Bevor wir uns allerdings Maßnahmen widmen, wie aktivierender Purpose geschaffen wird, wollen wir uns die Büchse der Pandora etwas genauer anschauen: Purpose ist kein Marketing-Claim. Es geht nicht um neue Losungen und bunte Flyer. Wollen wir eine echtes Wertversprechen geben und Sinnstiftung so fördern, dass die Maßnahmen auch nachhaltig sind, geht es ans Eingemachte. Maßgebliche Partizipation, hohe Grade an Eigenverantwortung, schonungslos offene Kommunikation und direktes Feedback drücken nicht nur Wertschätzung aus, die damit einhergehende Offenheit muss man auch aushalten können - beidseitig!

Wir plädieren dafür, Purpose fördernde Initiativen und Maßnahmen nicht nur durch die Leitungsebene und HR zu entwickeln, sondern partizipativ mit Mitarbeitenden aller Ebenen gemeinsam. Kein Schema-F, sondern individuelle Maßnahmen für die jeweilige Organisation, unter Nutzung der kollektiven Kreativität.

Allein der Erarbeitungsprozess kann schon sehr viel bewirken. Aktivierende Workshopformate, die die Beteiligten mit neuen Arbeitsmethoden vertraut machen, sind für sich bereits häufig sehr motivierend. 

In solchen Workshops kann z. B. der "golden Circle" (Methode nach Simon Sinek, "Start with why") für die eigene Organisation erarbeitet werden. Um Orientierungslosigkeit im Unternehmen zu lindern, ist es wenig hilfreich, noch stärker das WAS zu erläutern, also detailliert Produkte und Services sowie deren Features zu erklären bzw. dem Mitarbeitenden aufzuzeigen, für welchen kleinen Teil des großen Ganzen sie tätig sind. Das Konzept des Golden Circle dreht die Betrachtung um: Zunächst gilt es, das WARUM zu beantworten. Wofür machen wir das? Welche Probleme, welche Bedürfnisse sprechen wir an? Welchen Nutzen generieren wir. Erst dann betrachtet man das WIE und schließlich erst das WAS.

Neben dieser Methode gibt es zahlreiche weitere Ansätze, mit Mitarbeitenden gemeinsam das "Warum der Arbeit" zu erörtern und Antworten für die eigene Organisation zu finden. Neben Workshopformaten helfen hier auch pragmatische Spot-Befragungen, um den Puls der Organisation zu fühlen und die Eindrücke mit den Betroffenen zu besprechen. Vielleicht entdeckt ihr so den Purpose der Mitarbeiter, der bisher nur nicht offen ausgesprochen wurde.

Unser Plädoyer: Probiert Dinge aus. Lasst die Mitarbeitenden selber das Heft in die Hand nehmen, übergebt Verantwortung, schafft Freiräume, reduziert die Regelungsdichte. Seit dabei mutig, gerne in kleinen Experimenten, zunächst im "geschützten Raum". Ihr werdet sehen, gute Ideen pflanzen sich so sehr schnell fort. 

What givesyou meaning?

Gerne Begleiten wir euch bei solchen Experimenten und helfen euch dabei, dass euer Purpose nicht nur auf Charts steht, sondern auch erlebbar wird, dann auch bis hin zu einer neuen Employer Value Proposition für das Employer Branding und Recruiting, insbesondere aber auch für die internen Mitarbeitenden.

Quellen:

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Aus redaktionellen Gründen gendern wir nicht immer, es sind aber natürlich immer alle Geschlechter angesprochen.